Ernährungsreport 2023
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat zusammen mit der forsa im Mai 2023 eine repräsentative Umfrage von 1001 Bundesbürgern durchgeführt. Ziel der Befragung war es, mehr über das Essverhalten der Bürger:innen zu erfahren. Welche Vorlieben gibt es, welche Kriterien sind bei der Auswahl von Lebensmitteln entscheidend und welche politischen und gesellschaftlichen Maßnahmen braucht es für eine zukünftige Ernährung?
Im Folgenden erfahrt ihr unsere Key Messages unter dem Blickwinkel der planetaren Gesundheit:
Positive Veränderung der Gewohnheiten hin zu einer planetenfreundlicheren Ernährung: Der Fleischkonsum der Befragten sank von 34% (2025) auf 20% (2023). Gleichzeitig stieg der Anteil derer, die zu vegetarisch/veganen Alternativprodukten greifen von 5% (2020) auf 10% (2023).
Gesteigerte Nachfrage von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen: Bei der Auswahl von Lebensmitteln nehmen Themen wie Tierwohl (80%), eine umwelt- und ressourcenschonende Produktion (74%), Fairer Handel (73%) und ökologische Erzeugung (72%) einen hohen Stellenwert ein.
Hohe Kaufbereitschaft für planetenfreundlichere Ernährung: Am Beispiel von 1kg Fleisch (konventionell 10€) wurde die Zahlungsbereitschaft für artgerechtere Tierhaltung abgefragt. 44% der Befragten würden dafür bis zu 15€ zahlen, 24% bis zu 20€ und 11% sogar mehr als 20€.
Übereinstimmung mit den Maßnahmen der Planetary Health Diet: Bei der Frage, welche Maßnahmen sie als geeignet ansahen, um die zukünftig wachsende Bevölkerung zu ernähren, erkennt man viele Gemeinsamkeiten zu den Maßnahmen der Planetary Health Diet. 92% sprachen sich für die Reduktion von Lebensmittelabfällen aus, 86% für mehr regional erzeugte Produkte und 82% für die Reduktion des Fleischkonsums.
Ohne Geschmack geht nix: Bei all der Wichtigkeit dieser Themen, bleibt eins jedoch immer an erster Stelle - der Geschmack. Bei der Frage, worauf es beim Essen ankommt, antworteten 99% auf den Geschmack, gefolgt vom Punkt Gesundheit (91%) und dass es einfach & schnell zubereitet ist (52%).
-Steffi, Head of Food Campus Academy & Partnerships
Wie unsere Ernährung unsere Gesundheit beeinflusst
Felice Jacka ist eine führende Forscherin der Ernährungspsychiatrie, die die Auswirkungen von Ernährung auf die geistige Gesundheit untersucht. In einem Interview mit dem Observer sprach sie über die Erkenntnisse zur Verbindung zwischen ultra-processed-food und der Gesundheit des Gehirns.
Unsere Key-Messages aus dem Interview:
🧠 Es gibt eine Verbindung zwischen dem Konsum von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln und neurologischen Entwicklungsstörungen wie ADHS, was darauf hinweist, dass die Qualität der Ernährung bereits in jungen Jahren einen erheblichen Einfluss auf die langfristige geistige Gesundheit haben kann. Außerdem kann der Verzehr von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln zu Beeinträchtigungen des Gehirns führen, insbesondere des Hippocampus, der für die Gedächtnis- und Lernfunktionen von zentraler Bedeutung ist.
🦠 Das Darmmikrobiom spielt eine entscheidende Rolle für die geistige Gesundheit, da es zahlreiche Aspekte wie den Stoffwechsel, die Stressreaktion und das Immunsystem beeinflusst.
🤰Die Ernährung von Müttern während der Schwangerschaft und in der frühen Kindheit kann die Entwicklung des Immunsystems und des Gehirns bei Kindern beeinflussen.
-Nasthasia, Werkstudentin Grafik & Content Design
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Alzheimer beginnt im Darm
Passend zum Interview mit Felice Jacka gibt es hier eine spannende Studie von Wissenschaftler:innen am University College Cork, die eine Entdeckung in der Alzheimer-Forschung gemacht haben. Welche Ursache spielen die Darmmikroben? Welches Potential haben diese Erkenntnisse? Und welche Bedeutung hat unsere Ernährung für die Hirngesundheit?
Das Problem mit unserer Nahrung
Dirk Steffens erforscht in "Die große GEO-Story" die Komplexität und Probleme der globalen Nahrungsmittelproduktion. Die Show bietet eine faszinierende Mischung aus Dokumentarfilm und Bühnenpräsentation und beleuchtet die Herausforderungen und vielversprechenden Lösungsansätze im Umgang mit der Nahrungsmittelindustrie.