Grünland als CO2 Senke: Neue FAO-Studie ermittelt das globale Potential
Aufschluss über die Senkenleistung des Grünlands gibt die FAO-Studie „Globale Bewertung des Bodenkohlenstoffs im Grasland - Von aktuellen Bestandsschätzungen zum Sequestrationspotenzial“. Die brandneue Studie aus dem Jahr 2023 liefert weltweite Zahlen für die Sequestration. Damit ist die dauerhafte Einlagerung von CO₂ in Form organischen Kohlenstoffs im Boden gemeint.
Für Westeuropa ergibt sich laut Studie eine Bilanz von rund +1,3 Tonnen pro Hektar und Jahr auf verbessertem Grünland und +1,2 Tonnen pro Hektar und Jahr auf nicht verbessertem Grünland.
Deutschland verfügt über 4.733.400 Hektar Grünland. Da es sich zum Großteil um gepflegte Bestände handelt, kann für die Anreicherung ein Ansatz von 1,3 Tonnen organischem Kohlenstoff pro Hektar und Jahr herangezogen werden. In der Summe entspricht das 6.153.420 Tonnen Kohlenstoff im Jahr. Umgerechnet über die molare Masse von Kohlen- und Sauerstoff ergibt das ein CO₂-Äquivalent von 16,41 Mio. Tonnen. Das deutsche Grünland hat also eine CO2-Senkenleistung von 16,41 Mio. Tonnen CO₂. Stellt man dem den Emissionswert von 31,75 Mio. Tonnen CO₂ durch die Rinderhaltung gegenüber, werden bereits 52 Prozent des Ausstoßes der Rinder durch die Senkenleistung des Grünlands kompensiert.
Fleischkonsum in Deutschland auf Rekordtief
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) hat die Zahlen des Fleischkonsums für 2022 veröffentlicht. Der Fleischkonsum der Deutschen sinkt auf ein Rekordtief seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1989. Besonders überrascht ist man von der Höhe des Rückgangs, der doppelt so hoch wie noch im Vorjahr ausfiel. Das spiegelt sich auch bereits in der Fleischerzeugung in Deutschland wider, wo im Vergleich zum Vorjahr 9,8% weniger Schweinefleisch und 8,2% weniger Rind- und Kalbfleisch produziert wurden. Auch die Nettoerzeugung von Geflügelfleisch sank um 2,9%.
Gründe für den geringeren Fleischkonsum sind neben dem Trend zu pflanzenbasierter Ernährung und der negativen Berichterstattung im letzten Jahr insbesondere auch die Inflation. Außerdem wird nach dem Ende der Corona-Beschränkungen wieder mehr außer Haus gegessen.
Auch der Milchkonsum geht deutlich zurück
Auch der Konsum von Milch und Milchprodukten geht laut den neuesten Zahlen von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zurück und erreicht 2022 ein Rekordtief. Pflanzliche Alternativen boomen und die Inflation treibt die Preise für Milchprodukte in die Höhe. Mit einem Milchkonsum pro Kopf von etwa 46,1 Kilogramm sank der Konsum im letzten Jahr um etwa 1,9% im Vergleich zum Vorjahr.
Lediglich eiweißhaltige Molkereiprodukte verzeichneten 2022 einen Anstieg um etwa 4%.
Case-Study: Smart Proteins im Crosscluster “Alternative Proteine” und “regionale Bio-Wertschöpfungskette”
Coop macht es vor – Unter der Eigenmarke Karma bringt der Anbieter aus der Schweiz zwei neue Haferdrinks auf den Markt, die erstmals mit der Knospe von Bio-Suisse zertifiziert sind. Mit der Nutzung regionalen Bio-Hafers und regionaler Produktion finden zwei der zentralen Handlungsfelder der Planetary Health Diet “Smarte Proteine” und “Regionale Wertschöpfung” im Crosscluster zusammen.
Käuferverhalten in USA normalisiert sich wieder etwas nach Inflation und Krisen
Eine Studie von der Food Industry Association (FMI) in den USA prognostiziert eine Normalisierung des Käuferverhaltens im Lebensmittelbereich in den kommenden Monaten. Nach deutlichem Rückgang des Käuferverhaltens durch Inflation und Krisen in den letzten Jahren, in denen insbesondere ein Rückgang im Bereich Premium und hochpreisiger Marken zu verzeichnen war, verlangsamt sich der Rückgang in den letzten Monaten. Die Prognose der FMI ist eine weitere Normalisierung zu alten Kaufmustern trotz gestiegener Preise, auch für preisintensive Marken und Lifestyle-Produkte.
Bundeskantinen ohne politische Subventionen für mehr Nachhaltigkeit
Claudia Zilz, Chefredakteuren von GV Praxis, kommentiert die Richtlinien der Bundesregierung zu mehr Nachhaltigkeit in den Kantinen. Während der Wille für nachhaltigere Lösungen in Mensen und Kantinen definitiv da ist, fehle es an finanzieller Unterstützung für bundeseigene Kantinen, dessen Fokus immer noch auf “ausreichendem und zugleich preiswertem” Essen liege. Die seit 1954 bestehende “Bundeskantinenrichtlinie” erlaubt keine Subventionen für das Essen für Bedienstete, wie es in Unternehmen normal üblich ist. Gestiegene Lebensmittelpreise und Personalkosten und die Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien führen zu höheren Kosten, die über den Abgabepreis gedeckt werden müssen. Ohne Subventionen fällt dies somit mit deutlich höheren Preisen auf die Konsumenten zurück.
Erfordernis einer ganzheitlichen Systembetrachtung für Verbesserungen von People, Animal und Planetary Health
Um die Zukunft der Ernährung positiv zu gestalten, muss ein ganzheitlicher Ansatz her, der Probleme und Zusammenhänge erfasst. Die “Global Alliance for the Future of Food” ruft zur Umsetzung von System Thinking mithilfe von Frameworks auf. Diese sollen dabei unterstützen, zu verstehen, zu analysieren und zu verbessern, wie Systeme für People, Animal und Planetary Health funktionieren.
Gestiegenes Interesse für bessere NEM für kognitive Gesundheit und Immunsystem
Zwei Studien in den USA zeigen, dass Konsumenten seit der Corona-Pandemie einen größeren Wert auf Nahrungsergänzungsmittel legen, die die kognitive Gesundheit und das Immunsystem stärken. Mentaler Fokus, mentale Energie und Konzentrationsfähigkeit sind für 75% der Befragten ein entscheidender Faktor für Lebensqualität.
Konsumenten sind mit dem aktuellen Angebot nicht zufrieden und wünschen sich mehr Produkte, dessen Einfluss wissenschaftlich belegt werden kann. Potenziale sehen die Forschenden insbesondere in Getränken mit Nahrungsergänzungen für kognitive Gesundheit und das Immunsystem.
Amerikanische vegane Burgerkette sorgt mit provokativem Marketing für Aufsehen
Die vegane Burgerkette “Slutty Vegan” sorgt mit provokativem Marketing für Aufsehen in den USA. Vulgäre Begriffe, laute Partys und provokatives Marketing sorgen für lange Schlagen und großen Hype um das ausschließlich vegane Angebot. Damit will die Burgerkette vorwiegend Fleischesser ansprechen.