„Die Zuversicht der Deutschen in multiplen Krisenzeiten“ ist erschreckend gering
Die Ergebnisse der Studie vom Rheingold Institut fallen erschreckend hoffnungslos aus. In einer Zeit von multiplen Krisen, beginnend mit der Corona Pandemie, gefolgt von Krieg, Inflation und als ständiger Begleiter die Klimakrise, ziehen sich die Menschen in ihre persönlichen Kreise zurück und schaffen sich private Lichtblicke. Große gesellschaftliche Themen werden weitgehend verdrängt, gesellschaftlicher Austausch und Aufbruchsstimmung bleiben aus. Diese Studie hat uns am Food Campus stark beschäftigt, aber wir möchten vorangehen und zeigen – es gibt Lösungen, an denen wir gemeinsam arbeiten können und werden!
Lösungen für nachhaltigeren Konsum im Bereich Food
Diese Studie vom Science Advice for Policy by European Academies (SAPEA) zeigt auf, wie Konsument:innen dazu gebracht werden können, gesunde und nachhaltige Ernährung zu wählen. Außerdem werden Barrieren aufgezeigt, die Konsumierende aktuell von einer gesunden Ernährung abhalten. Zusammengefasst sind die Ergebnisse in fünf zentralen Handlungsfeldern für gesündere und nachhaltigere Konsumentenentscheidungen.
Diskussionspapier des WWF über Lösungen und Innovationen im Food System
Im Diskussionspapier der Serie „Great Food Puzzle“ von WWF mit dem Titel „Solving the great food puzzle: right innovation, right impact, right place“ werden Innovationen im Food Sektor aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Studie bietet spannende Insights, um die richtigen Innovationen, mit dem richtigen Impact am richtigen Ort zu identifizieren und zu initiieren. Besonders inspirierend fanden wir die Kategorisierung von Innovationen anhand der Attribute Change und Impact.
Studie zu den Auswirkungen von hochverarbeiteten Lebensmitteln
Hochverarbeitete Lebensmittel sind ein viel diskutiertes Thema im Bereich Planetary Health Diet. In dieser Studie wurden die Auswirkungen vom Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel anhand von 20 Proband:innen untersucht. Zentrale Erkenntnis ist – wenig überraschend - die deutlich höhere Kalorienaufnahme und damit verbunden eine Gewichtszunahme bei den Probanden, die vor allem hochverarbeitete Lebensmittel konsumierten.
Neue Ernährungsempfehlungen der nordischen Länder
Die Ernährungsempfehlungen der nordischen Länder sind eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Gesundheits- und Ernährungsexperten aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden. Die gemeinsame Vision der Minister, bis 2030 zur nachhaltigsten und integriertesten Region der Welt zu werden, ist nun auch in die Arbeit der letzten 5 Jahre zur Entwicklung neuer Ernährungsempfehlungen eingeflossen. Zum ersten Mal wurden hierbei neben den gesundheitlichen, auch Nachhaltigkeits- und Umweltaspekte berücksichtigt. Im Allgemeinen liegt der Fokus auf einer pflanzenbasierten Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Vollkornprodukten. Der Konsum von rotem Fleisch soll auf maximal 350g pro Woche beschränkt werden, wobei aus Nachhaltigkeitsaspekten eine deutlich geringere Aufnahme empfohlen wird. Diese Daten decken sich in etwa mit den derzeitigen Empfehlungen der DGE (300g/Woche) und liegen über denen der Planetary Health Diet, welche als obere Grenze einen Verzehr von 98g/Woche ausspricht. Fisch sollte bevorzugt aus nachhaltigen Quellen stammen. Milch, Milchprodukte und Eier sollen nur in moderaten Mengen zugeführt werden, um die negativen Effekte auf die Umwelt zu verringern. Der Konsum hochverarbeiteter (Fleisch)-Produkte reich an Fett, Salz und Zucker sowie Alkohol sollte auf ein Minimum beschränkt werden.
Penny verlangt „Wahre Preise“
Die Forderung nach "wahren Preisen" (True Cost Accounting) war auch eines der neun zentralen Ergebnisse aus den Workshops unseres Food Campus Summit. Discounter Penny hat zum zweiten Mal nach 2020 das Thema aufgenommen und vorübergehend bei neun Produkten umgesetzt. Für eine Woche ruft Penny sogenannte "wahre Preise" für einige ausgewählte Produkte auf. Also Preise, die ökologische Folgen der Produktion (Ressourcenverbrauch, Umweltschäden) berücksichtigen und so bis zu 94% über den regulären Preisen liegen.
Erstaunt hat uns das negative Framing vieler Mainstream-Medien, in denen es vor allem darum ging, dass hier ungerechtfertigt ungerechte Preise im kommerziell-werblichen Interesse von Penny aufgerufen werden.
Wir glauben, die Debatte um wahre Preise muss noch viel progressiver und umfassender geführt werden. Denn am Ende muss ohnehin die Gesellschaft für die negativen Umweltauswirkungen von Produkten bezahlen.
Lia Schmökel im Rahmen des Summits über Precision Nutrition
Ein weiteres inspirierendes Interview von Nadine Filko von New Meat mit Lia Schmökel, die über personalisierte Ernährung als Hebel gegen die zunehmende Zahl an nicht übertragbaren Krankheiten wie Diabetes oder Adipositas sprechen. Außerdem geht es um die Rolle von alternativen Proteinen und hochverarbeiteten Lebensmitteln für eine gesunde Ernährung für Mensch und Planet.
Über die Risiken für Artenvielfalt, Mensch und Klima von zu viel Stickstoff und Phosphor
Die planetare Grenze für Phosphor und Stickstoff ist weit überschritten. Industrie und Landwirtschaft verursachen diese Stoffe durch große Mengen an Dünger, Industrieprozesse und Verbrennungsmotoren – die großen Mengen Stickstoff, die bei diesen Prozessen entstehen, können von den Pflanzen nicht aufgenommen werden und gelangen in die Umwelt. Die Folgen sind für Mensch und Natur gravierend. Kreisläufe geraten durcheinander, der Klimawandel wird verstärkt und die menschliche Gesundheit leidet.
Food Startups auf einen Blick
Die Food Innovators bringen mit ihrem Rising Stars Report jährlich eine Liste mit über 100 spannenden Food-Startups aus Deutschland, Österreich und der Schweiz heraus und berichten unter anderem über die Vision, Innovation und Besonderheiten, Umsätze und Ziele der Unternehmen.